CORPS BERLIN
im WSC
Studentische Verbindungen gründeten sich im großen Stile Mitte des 19. Jahrhunderts. Es bildeten sich dabei ganz verschiedene Arten von studentischen Verbindungen. Die einen verfolgten einen politisch-revolutionären Anspruch, andere schlossen sich zwecks der räumlichen Nähe zueinander zusammen und wiederum andere teilten auf Grund gemeinsamer Ideale eine Gemeinschaft. Zu letzterem gehören auch die Corps (franz.: der Körper). Zu den Grundprinzipien eines Corps gehören unteranderem das akademische Fechten, die Toleranzprinzipien und der hohe Anspruch an Studienleistung und an das Engagement in der Gemeinschaft.
Grundsätzlich sind die Corps aufgeteilt in zwei große Dachverbände, in den Kösener Senioren Senioren Convent (KSCV) und den Weinheimer Senioren Convent (WSC). Das Corps Berlin ist Teil des WSC. Kösener Corps gründeten sich traditionell an geisteswissenschaftlichen Hochschulen, wohingegen die Weinheimer Corps eher an technischen und naturwissenschaftlichen Hochschulen angesiedelt waren. Die zentrale Institution für die Gründercorps des Corps Berlin war die Technische Hochschule Charlottenburg, also die heutige Technische Universität Berlin (TU). Mittlerweile decken wir fast die ganze Bandbreite an Universitäten und Hochshulen in Berlin und Umgebung ab. So haben wir Studenten an der HTW, der Beuth, der Freien Universität (FU) oder zum Beispiel an der Uni Potsdam.
Die oben angesprochenen Gründercorps waren die ehemaligen Corps Cheruscia, Rheno-Guestphalia und Teutonia. Dabei ist der Geschäftsbetrieb des Corps Cheruscia unter Aufnahme der Mitglieder der anderen Corps weitergeführt worden, sodass das Gründungsdatum, der 2. Dezember 1859, bestehen blieb und das Corps Berlin ohne Unterbrechung (anstelle von Cheruscia) im WSC verblieben ist. Das Corps Berlin führt die Traditionen seiner Gründungscorps weiter.
Am 15. Mai 2010 wurde das Corps Berlin in das Blaue Kartell aufgenommen.
CHERUSCIA
RHENO-GUESTPHALIA
TEUTONIA
Aus einer zuvor losen Vereinigung studierender Pharmazeuten, Chemiker und Mediziner entstand am 2. Dezember 1859 nach vorheriger Genehmigung des Kultusministers der Chemisch-Pharmazeutische Verein, der sich die Vereinsfarben "blau-rot-grün" gab.
Am 25. Februar 1866 gründeten an der königlichen Bau- und Gewerbeakademie zu Berlin die Studenten Romberg, Schürman, Überfeld und Becker den Verein der Rheinländer und Westfalen zur "Befolgung wissenschaftlicher und geselliger Zwecke.
Das Corps Teutonia wurde am 1. Juli 1870 als Landsmannschaft Hercynia an der Militärrossarztschule zu Berlin gegründet. Die Gründungsmitglieder waren sämtlich ehemalige Mitglieder nichtschlagender Verbindungen, die sich zusammentaten, um Mensuren zu fechten.
Das Corps Berlin entstand am 9. Februar 2009 durch Zusammenschluss der Berliner Corps Cheruscia, Rheno-Guestphalia und Teutonia
Heute steht das Corps Berlin für erfolgreiche 15 Jahre Corpsstudententum.
Das akademische Fechten ist eine Tradition, die nach wie vor in der studentischen Verbindungsszene eine bedeutsame Rolle spielt. Die Ursprünge des akademischen Fechtens reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Ursprünglich wurde es den Studenten gestattet Waffen zu führen woraufhin sich die Mensuren als offizielle Form des Fechtkampfes entwickelte.
Auch heutzutage wird das Fechten nach wie vor in schlagenden Verbindungen, wozu die Corps zählen, praktiziert. Dazu wird mehrfach die Woche gepaukt (sprich geübt) und insgesamt vier Mal wird im Laufe der Aktivenzeit erwartet, dass man sich auf eine Mensur stellt und sein Können beweist. Dabei geht es in erster Linie darum mentales und physisches Durchhaltevermögen zu zeigen und die Bereitschaft an den Tag zu legen für unser Corps einzustehen.
Das Fechten fördert Disziplin, Konzentration und Ausdauer und stärkt die soziale Bindung innerhalb der Gemeinschaft. Zudem bietet es den Studenten die Möglichkeit, historische Traditionen zu bewahren und sich gleichzeitig persönlich zu stärken.
Gerne geben wir dir auch detailliertere Einblicke vor Ort und lassen dich auch einmal selbst eine Klinge in die Hand nehmen. Habe keine Scheu uns darauf anzusprechen.